Vom Ohrwurm zum Kirchturm

Wir hatten eine sehr angenehme Schiffsreise von Pangkor auf’s Festland mit einem hervorragenden Unterhaltungsprogramm. Wir sahen malaysische Karaokevideos und wissen jetzt, dass in solchen viel begrüßt, verabschiedet, traurig geguckt, in der Vergangenheit geschwelgt, gegessen, getanzt, aber vor allem wiederholt wird.

Als wir das Schiff verließen, hatten wir ganz viele, zumeist sehr traurige, malayische Lieder gelernt und wurden diese Ohrwürmer auch nicht mehr so leicht los. Das gelang uns erst so allmählig, nachdem wir einen weiteren, diemal noch komfortableren Bus bestiegen hatten. Dieser hatte sogar eine eingebaute Dusche, die sich nach etwa zwei Stunden Fahrt durch eine harte Bremsung über mich ergoss. Eine Erfrischung war das nicht direkt, da es durch die Klimaanlage ohnehin schon recht kühl war. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt – und ohne, dass ich nochmal geduscht wurde – erreichten wir unser vorläufiges Ziel Butterworth. Danach setzten wir mit einer Fähre nach Georgetown über, wo uns unser Quartier im Kolonialstil erwartete. Auch dieses hatte eine eingebaute Dusche. Sie befand sich ungefähr über dem Bett und wurde mit Regenwasser gespeist. Dadurch waren wir gezwungen bereits vor unserer ersten Nacht das Zimmer zu wechseln und zogen es auch vor, in den folgenden Nächten ganz auf den Kolonialstil zu verzichten. Dies lag neben der Feuchtigkeit auch am übrigen Zustand des Zimmers. Es war sehr groß und bot daher genug Platz für andere kleine Mitbewohner, die sich in dieser naturbelassenen Athmosphäre sichtlich wohl fühlten.

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Georgetown ist übrigens eine recht große Stadt auf der Insel Penang, in der man weitestgehend auf Bürgersteige verzichtet hat. Wenn es jedoch welche gibt, dann werden sie von Cafés, Restaurants und chinesischen Garküchen genutzt. Zum darauf laufen sind sie nicht geeignet. Die Chinesen kochen übrigens sehr köstliches und preiswertes Essen. Man weiß zwar nie so recht, was man gerade bestellt hat, aber das ist ja Teil des Abenteuers. Das trifft auch auf das Einkaufen hier zu. An einem Abend waren wir hier in einer großen Mall. Es waren allerdings nur noch die Schuh- und Schmuckgeschäfte geöffnet. Hätte sich Lena nicht so beherrschen können, hätte ich dieses Abenteuer wohl nicht überlebt.

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Ein großer Teil der Stadt ist übrigens Weltkulturerbe, Aufgrund der vielen Gebäude aus der Kolonialzeit. Ob das auch auf unsere erste Unterkunft zutrifft weiß ich allerdings nicht. Das wäre aber eine Erklärung dafür, warum sich die Besitzer nicht getraut haben, die Dusche über dem Bett zu entfernen.

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Opferfeuer zum Ramadan

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In Georgetown ist uns auch bewußt geworden, dass Malaysia wirklich recht klein zu sein scheint. Wir waren keine 15 Minuten in der Stadt und schon hatten wir Simon aus Quebec wieder getroffen. Ihn hatten wir bereits auf Pangkor kennengelernt. Er war nicht die Letzte unserer Pangkor-Bekanntschaften, die wir in Georgetown wiedergtroffen haben. Später waren da auch noch Gabriel und Sorrel und…das war’s.

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Da Lena noch immer sehr beschäftigt war, ermöglichte mir das Wiedersehen mit Simon, mit ihm zusammen die größte buddhistische Tempelanlage Malaysias zu besuchen. Das war wirklich sehr beeindruckend. Der Weg durch die Anlage führt von Tempel zu Tempel und einer ist prächtiger als der andere. Eine Weile glaubt man, dass das nicht wieder aufhört, aber das tut es dann doch, wenn man ganz oben auf der Pagode gelandet ist und seinen Blick über die Stadt schweifen lassen kann. Die Tempel wurden von einem chinesischen Kaiser finanziert und das hat sich gelohnt. Die Chinesen dort versuchen den Platz möglichst gut auszunutzen. Überall, wo es sonst nichts zu sehen gibt, haben sie Stände aufgebaut um irgendwelchen Plunder zu verkaufen. Außderdem haben sie unter dem Tempel eine Tiefgarage gebaut. Das ist wirklich sehr effizient.

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Neben diesem Tempel haben wir uns auch einige Kirchen angeschaut. Wenn ihr die Wahl hättet, welche Religion würdet ihr wählen? Und wo ist der Kirchturm?

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Daniel

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