This Is Waterfall 5

Am, ich glaube es war Freitag, bin ich mal alleine losgelaufen, um den Jungle-Track Nummer 4 zu laufen. Er sollte vor allem sehr kurz sein, aber zum Golfplatz führen – zum billigsten in ganz Malaysia. Nicht, dass ich Golf spielen wollte, aber anschauen wollte ich mir das schon.

Auf halber Strecke des Wanderweges kam ich an einer Art Rastplatz vorbei, wo mich ein Kerl von der anderen Seite herüberwinkte. Ich folgte seiner Einladung. Bei ihm angekommen hielt er mir eine Wurzel zum Schnuppern hin, ich schnupperte, er sagte: „Tiger Balm“, ich sagte: „Ah, nice“. Dann fragte er mich, ob er mich zum Wasserfall führen sollte und zum Aussichtsturm. 10 Ringet, also ganze 2 Euro. Okay. Wir kamen am Wasserfall vorbei und er erklärte mir ausführlich: „This is waterfall. Take picture!“ „Ah, nice.“ Gut, weiter geht’s zum Aussichtsturm. Er: „This is watchtower.“ Ich: „Ah, okay.“ Dann erklärte er mir, dass ich doch raufklettern sollte, für einen wäre er noch okay, auch wenn die unteren Stufen der Treppe schon fehlten. Wahrscheinlich stürzt der Turm auch ohne mein zutun bald ein, also lehne ich dankend ab. Es gibt noch einen Aussichtspunkt „Ah nice“, „Take picture“. Auf dem Rückweg erklärt er mir noch einmal ausführlich, dass das der Wasserfall ist. Ich denke mir, gut, dass ich mich so einem Profi anvertraut habe. Was hätte ich nur ohne ihn getan. Außerdem hätte ich ohne den Profi wahrscheinlich die doppelte Zeit gebraucht, halb so wenig geschwitzt, den Wasserfall nur einmal gesehen und wäre jetzt am Golfplatz und nicht wieder am Ausgangspunkt.

Dort angelangt wikt mich ein anderer Typ zu sich herüber, anscheinend ein Inder, mein Profi war ein Malay. Er fragt mich, ob ich mit dem anderen Kerl im Dschungel war und wieviel ich bezahlt hätte und  eröffnet mir dann, dass er der offizielle Führer ist. Er hätte mich richtig geführt. Was das heißt erfahre ich nicht mehr, denn wir reden jetzt schon über Fußball im Allgemeinen und deutschen Fußball im Speziellen. Plötzlich nimmt das Gespräch wieder eine unerwartete Wendung, es geht auf einmal um Tee, Malaysischen Masala Tee – und den kenne ich noch nicht. Mein richtiger Profi heißt übrigens Mogante und macht selbst eine hervorragende Masala-Mischung. Ob ich mit ihm mitkommen will? Klar, wieso nicht?! Also rein in den Dschungel, raus aus dem Dschungel, rauf auf’s Moped, hoch auf den Hügel, versichert bekommen, dass man in Malaysia jedem trauen kann, in Indonesien aber nicht – vorm Wohnblock warten, rauf auf’s Moped, runter in die Stadt, rein ins Restaurant.

Er bestellt mir einen Masala Tee. Ich probiere, schmeckt gut. „Try again“. Ich probiere, schmeckt noch immer gleich, aber gut. Er nimmt seine Masala Mischung, tut sie in den Tee. „Now try“. Wow, gut. Sehr gut. Er erzählt mir, dass er drei Jahre an dieser Mischung geforscht hat. Er bringt es nicht auf den lokalen Markt, „because they want to steel it“. Ich kaufe ihm eine Packung ab. Er sagt mir, ich soll allen meinen Freunden davon erzählen und er kann es auch nach Deutschland schicken. Erzählt habe ich es jetzt. Probieren könnt ihr später…

Cameron Highlands, macht’s gut…