Von Tempeln, Hühnern und Titanic 1

Die Malayen oder die Inder – wessen Idee das war, weiß ich nicht so genau – sind ein (zwei) lustige(s) Völkchen. Sie versuchen es einem so richtig romantisch zu gestalten. Das tun sie mit ausgesuchter Musik mit dem Titel My Heart Will Go On aus dem Titanic Soundtrack, interpretiert auf soetwas wie einer Flöte oder besser Pfeife, mit der man die hohen Töne nicht treffen kann. Bei diesem Meisterwerk der Musikgeschichte reicht es auch, sich auf den Refrain zu beschränken und ihn niemals, also wirklich niemals enden zu lassen. So benebelt von diesen Klängen fällt es einem auch gleich viel leichter die 272 Stufen zu den Bavatu Caves hinaufzusteigen. Das haben wir dann auch getan. Oben angekommen, gelangt man in einen Tempel, der vor allem von Hühnern, Affen und Hindu-Göttern bewohnt wird. Die Hühner wohnen dort nicht nur, sie paaren sich auch. Über die Götter haben wir vor allem erfahren, dass sie gerne von japanischen Touristen nachgeahmt werden. Mit der Darstellung von vier Armen tun sie sich allerdings recht schwer. Der Abstieg gelang schnell, da wir in Erwartung einer frischen Kokosnuss am Fuss der Treppen naturgemäß einen Gang zulegten.

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Nachdem die Nuss ausgetrunken war, hatten wir noch bedenken, ob die Rückreise ebenso unkompliziert verlaufen sollte wie die Hinreise. Auf dem Hinweg mussten wir, dank des ausgeklügelten Bussystems, nur durch halb Chinatown laufen und uns den richtigen aus dutzenden herumstehender und fahrender Busse heraussuchen. Auf dem Rückweg jedoch mussten wir einen Bus suchen, von dem wir nur ungefähr wussten, wo er verkehrt. Letztlich wurde auch das Rätsel glüftet, warum es keine Bushaltestellen gibt. Busse halten nicht, man steigt während der Fahrt zu – und die ist durchaus spritzig, wenn es der Verkehr zulässt. In der Stadt steht man sowieso die meiste Zeit im Stau und versucht dann noch schnell die nächste Ampel zu erwischen, so lange sie noch rot ist. Die wichtigste Regel ist, immer stark zu beschleunigen und ebenso wieder abzubremsen. Läuft der Verkehr, so ist es gar kein Problem auch mit einem Bus die Kurven so schnell zu nehmen, wie mit einem Motorrad. Fährt man ein solches, ist die Schlangenlinienfahrweise die wichtigste Disziplin. So kann man sich durch den Verkehr der von links und rechts kommt geradeaus durchschlängeln. Als Fußgänger gibt es nur ein Gesetz: Lauf so schnell du kannst!

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In öffentichen Verkehrsmitteln und Shoppingcentern wird Gesundheitsvorsorge groß geschrieben. Wir machen mit!

Morgen geht’s dann auf in die Cameron Highlands. Dort werden wir erstmal abwarten und ganz viel Tee trinken.

Die besten Grüße in die Heimat.

Maske

Daniel

One comment on “Von Tempeln, Hühnern und Titanic

  1. Dennis Sep 11, 2009 08:25

    haha! Daniel on fire! sehr funny der Scheiß.. Und Lena, der Mundschutz steht Dir! Macht Dich irgendwie.. jünger!

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